Johann Jeep

1582–1644

Johann Jeep

1582–1644

Johann Jeep wurde 1582 im südniedersächsischen Dransfeld in einfachen Verhältnissen geboren, sein Vater war Schäfer. Nachdem er als Kind in der Hofkapelle in Celle als Chorknabe eine erste Ausbildung erhielt, kam er später nach Nürnberg und an den Hof im nahen mittelfränkischen Altdorf. 1613 wurde er auf Geheiß des Fürsten von Hohenlohe Kapellmeister in dessen Residenz Weikersheim. Dort trat er die Nachfolge von Erasmus Widmann (1572–1634) an, dem Komponisten geistreicher, bis heute gern gesungener Madrigale wie »Der Floh«. Ein Jahr zuvor hatte er seine erste Frau Barbara, verwitwete Herbst geheiratet. Nach deren Tod heiratete er 1624 Anna Margarete, verwitwete Sturm. Aus beiden Ehen ging jeweils eine Tochter hervor. 1637 übernahm Johann Jeep das Amt des Organisten und Kapellmeisters am Dom in Frankfurt am Main, 1640 zog es ihn nach Hanau, wo er Kapellmeister Im Dienst des Grafen Hanau-Münzenberg wurde. Dort starb er am 19. November 1644.

Johann Jeep hat sich vor allem als Organist und Liederkomponist einen Namen gemacht. Ein viel gesungenes Lied ist seine Vertonung von Psalm 73, Verse 25–26 »Herr, wenn ich nur Dich hab« – ein Trost-Psalm, den auch Heinrich Schütz (1885–1672) in seinen »Musikalischen Exequien« (SWV 279–281, 1635/36) kunstvoll vertont hat.

Johann Jeep:
Herr, wenn ich nur Dich hab, Psalm 73 (25 bis 26) – Lilienfelder Cantorei Berlin, Klaus-Martin Bresgott (CD »Meine Seele. Mein Gott.«, 2006)

Johann Jeep (1582–1644)