»Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche aus dem Glauben kommt und zum Glauben führt; wie geschrieben steht: Der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben. (Hab 2,4)«

Reformatoren

Pioniere der Reformation

Jede Idee braucht einen Kopf, der sie ersinnt und vertritt. So auch die Reformation, die auch von den Temperamenten und Leidenschaften ihrer Ideengeber lebte. Deshalb lohnt ein Blick auf diejenigen Persönlichkeiten, die den Mut, die Kraft, die Bildung und die Ausdauer besaßen, sich den bestehenden Verhältnissen entgegenzustellen und darüber hinaus neue Formen für das geistliche und politische Leben ihrer Zeit zu entwickeln. Allen voran der junge Augustinermönch und Theologieprofessor Martin Luther, der – bald unterstützt durch seinen langjährigen Weggefährten Philipp Melanchthon – mit seiner Kritik an der päpstlichen Praxis des käuflichen Heils in Wittenberg den Stein ins Rollen brachte. Und wenig später Huldrych Zwingli, der sich in Zürich den Fastenbräuchen der Altgläubigen entgegenstellte. Schnell fanden ihre Worte und Schriften Gehör: Bei Johannes Brenz im Süden, Johannes Bugenhagen im Norden, Martin Bucer im Westen, in der Schweiz bei Johannes Calvin und Heinrich Bullinger und nicht zuletzt bei den »weltlichen« Verbündeten wie dem aufstrebenden Philipp I. von Hessen – sie alle trugen als Gelehrte, Prediger, Seelsorger, Politiker und Feldherren den Funken der reformatorischen Bewegung in die Welt, haderten mit den Geistern, die sie gerufen hatten – u.a. Bauern und Täufern –, und gingen bisweilen – so in der zentralen Frage des Abendmahls – im Norden und im Süden getrennte Wege. Was wir heute als »Protestantismus« in vielfältigen Gestalten kennen, verdankt sich ihrem Ringen.

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