Georg III. Fürst von Anhalt-Dessau

1507–1553

Georg III. Fürst von Anhalt-Dessau

1507–1553

Georg III. von Anhalt-Plötzkau war ein evangelischer Landesherr und eine der treibenden politischen Kräfte der Reformation. 1507 in Dessau in ein katholisches Elternhaus geboren, begann er 1519 mit gerade einmal 11 Jahren ein Studium des kanonischen Rechts in Leipzig, bevor er 1524 nach seiner Priesterweihe als Domprobst zu Merseburg und seit 1529 auch als Berater von Kardinal Albrecht von Mainz und Magdeburg, der 1517 den Ablasshandel in seinem Einflussbereich und damit den Anlass für Luthers Thesenanschlag verantwortet hatte, wirkte. Bereits zu dieser Zeit sympathisierte Georg mit der reformatorischen Bewegung und pflegte freundschaftliche Verbindungen zu Philipp Melanchthon und Martin Luther, die ihn ob seiner außergewöhnlichen Frömmigkeit und Gelehrsamkeit rühmten. Doch erst nach dem Tod seiner tief katholischen Mutter, in deren Dessauer Schloss sich 1525 noch das antiprotestantische Militärbündnis »Dessauer Bund« gegründet hatte, konnte Georg auch nach außen der reformatorischen Sache folgen: 1534 führte er die Reformation in seinem Herrschaftsgebiet ein und übernahm – durch die Hand Luthers! – 1544 gar die Amtsgeschäfte des Bischofs von Merseburg. Von nun an war Georg als einziger Fürst in deutschen Landen Landesherr und Hirte zugleich – ein Doppelamt, mit dem er sich um die protestantische Umgestaltung des Kirchenwesens in seinem Herrschaftsgebiet bemühte. Als Merseburg im Zuge des Schmalkaldischen Krieges für kurze Zeit wieder katholisch wurde, musste Georg 1549 sein Amt aufgeben und zog sich auf seinen Warmsdorfer Landsitz zurück, bevor er 1553 in seinem Dessauer Schloss verstarb. Seine umfangreiche Bibliothek ist heute als »Georgsbibliothek« in der Anhaltinischen Landesbibliothek Dessau zugänglich.

Georg III. Fürst von Anhalt-Dessau (1507–1553)