Huldrych Zwingli

1484–1531

Huldrych Zwingli: Gemälde von Hans Asper (1499–1571), 1549

Huldrych Zwingli

1484–1531

Ulrich Zwingli wirkte als Reformator in Zürich und prägte mit seiner Theologie den zwinglianisch-reformierten Flügel der reformatorischen Bewegung. Der humanistisch gebildete Zwingli kam 1519 als Pfarrer an das Großmünster in Zürich. Er nahm die Schriften Luthers zur Kenntnis und kam auch selbst zu einer immer überzeugteren Kritik an den bestehenden Verhältnissen in der Kirche. Innerhalb seiner Theologie setzte er spezifische Akzente. So zum Beispiel in seiner Sakramentslehre, der zufolge die Sakramente lediglich äußere Zeichen sind. Die Taufe als äußeres Zeichen des Bekenntnisses, das Abendmahl äußeres Zeichen des gemeinschaftlichen Gedächtnisses. Über diese und andere Akzentsetzungen stritt Zwingli mit Altgläubigen und Reformatoren. Insgesamt verband Zwingli seine theologischen Ideen immer auch praktisch. So predigte er in Straßenkleidung oder brachte seine Kritik durch demonstratives Wurstessen in der Fastenzeit zum Ausdruck. Der Rat der Stadt Zürich stand dabei hinter ihm, auch das kennzeichnend für die Reformation Zwinglis, der anders als Luther die Einheit von Kirche und Stadt vertrat. Zwingli, der schon zuvor als Feldprediger gewirkt hatte, starb 1531 bei der Schlacht von Kappel, in der sich altgläubige und reformatorische Kantone gegenübergestanden haben.

Huldrych Zwingli (1484–1531): Gemälde von Hans Asper (1499–1571), 1549