Die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Vicelinkirche von 1914–1918 wurde 1949/1950 im Notkirchenprogramm der EKD wieder aufgebaut. Die Pläne stammen von Otto Bartning (1883–1959), der mehrere Serienbauten hierfür entwickelt hatte. In Kiel kam der Typ B mit polygonalem Altarraum zur Anwendung, wobei durch die Verwendung der alten Fundamente der Entwurf den örtlichen Gegebenheiten angepasst wurde. Grundprinzip der Notkirchen war die vorgefertigte Tragkonstruktion aus Holzbindern, in die man hier Wände aus Trümmersteinen einsetzte. 1964/1965 entstand der moderne Seitenturm.

Den beeindruckenden Kirchensaal prägen die mächtigen Holzbinder, auf denen das zeltartige Dach ruht und die schlichte Ausstattung der Bauzeit. Das umlaufende Fensterband zeigt noch heute die ursprüngliche monochrome Verglasung. Aus der alten Kirche stammt die neoromanische Sandsteintaufe. Aus den 1960er Jahren stammt die Orgelempore.

Quellenangaben: Dehio Hamburg/Schleswig-Holstein, 1994, S. 378; http://www.otto-bartning.de/anzeige_objekt.php?id=29