Stiftskirche St. Marien und St. Nikolaus
Jerichow
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39319 Jerichow
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Architektur
Erbaut: um 1150 bis Mitte 13. Jh.
Architekt:
Baustil: Romanik
Beschreibung
Die überaus bedeutende kreuzförmige romanische Basilika mit apsidialem Staffelchor und Doppelturmanlage wurde höchstwahrscheinlich seit 1148/49 unter Beteiligung italienischer Bauleute als frühester Backsteinbau nördlich der Alpen errichtet. Baubeginn war im Osten; sekundär verwendete Dachsparren belegen die Aufrichtung eines Dachwerkes 1187 (+/- 10). Die Türme wurden kurz vor der Mitte des 13. Jh. begonnen und in der 2. Hälfte des 13. Jh. beendet. Die Turmhelme sind um 1600 (1598 d) aufgesetzt worden. Unter dem Chor und der Vierung ist Ende des 12. Jh. eine Krypta eingefügt worden. Nach langem Leerstand und landwirtschaftlicher Nutzung ist die Kirche 1853–56 unter Ferdinand von Quast (1807–1877) mustergültig restauriert worden.
Das Kircheninnere der flachgedeckten Basilika wird von der großartigen romanischen Architektursprache des backsteinsichtigen Mauerwerks beherrscht. Aus der Bauzeit stammt der Sandsteinaltar mit flachen Rundbogennischen. Der Osterleuchter wurde 1928 aus zwei nicht zusammengehörenden romanischen Werksteinen (tordierte Säule und Sockel mit Figural- und Palmettenzier) geschaffen. Die große Sandsteintaufe aus der Mitte des 13. Jh. stammt aus der Stadtkirche Jerichow. In der Krypta mit reicher Kapitellzier befindet sich ein beschädigtes Sandsteinrelief aus dem letzten Viertel des 14. Jh. Zu erwähnen sind außerdem einige Grabdenkmäler des 14. und des 16. Jh. sowie die beiden Bronzeglocken aus der Zeit um 1280/1300 sowie von 1354.
Quellenangaben: Dehio Sachsen-Anhalt I, 2002, S. 451–457