St. Sebald
Nürnberg
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Architektur
Erbaut: 13. bis 14. Jahrhundert
Architekt:
Baustil: Romanik, Gotik
Beschreibung
Anstelle eines Vorgängerbaus begann um 1230/1240 die Errichtung einer romanischen Pfeilerbasilika mit Doppelchor, wohl vom Bamberger Dom angeregt. Nach der Fertigstellung dieses Bauabschnitts 1274 kam es bereits nach 1309 zur gotischen Erweiterung der Seitenschiffe und in der Mitte des 14. Jahrhunderts wurden die beiden Chorflankentürme erhöht. Schließlich erfolgte 1361–1379 der Bau des beeindruckenden polygonalen Hallenchores über dem Grab des Stadtheiligen Sebaldus im Osten. Er setzt sich mit seiner Größe und schmuckreichen Gestaltung vom Langhaus ab, aber auch im Grundriss ist eine Achsenverschiebung zu erkennen. Im 15. Jahrhundert fand zudem eine weitere Erhöhung der Türme statt. Seit 1525 ist der Bau evangelisch-lutherische Stadtkirche, bereits zuvor nahm die als Ratskirche eine besondere Rolle in der Stadt ein. Eine tiefgreifende Restaurierung führte man 1888–1906 durch. Die schweren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurden bis 1957 behoben.
Durch die enge Verbindung von St. Sebald mit dem Nürnberger Rat besitzt die Kirche durch eine umfangreiche Stiftungstätigkeit eine überaus reiche Ausstattung. Das wichtigste vorreformatorische Werk ist das Sebaldusgrab im Ostchor. Die Vischer-Werkstatt schuf 1507–1519 eine prächtige Tumba in Messingguss, die von einem durchbrochenen Baldachingehäuse abgeschlossen wird. Im Inneren ist der ältere mit Silberblech beschlagene Eichenholzschrein von 1391–1397 zu sehen. Von den zahlreichen Altären seien der Petersaltar im Westchor, der um 1480/1490 als eine Stiftung des Nikolaus Topler (gest. 1487) entstand, und der Halleraltar aus der Zeit nach 1440 erwähnt. Veit Stoß (um 1447–1533) schuf die Figuren eines Schmerzensmanns und der Maria für die Stiftung von Paul Volckamer (gest. 1507) an der Ostchorwand. Im Westchor befindet sich zudem ein Taufbecken, das um 1430 geschaffen wurde und somit eines der ältesten erhaltenen Werke der berühmten Nürnberger Gießkunst darstellt. Hier ist auch das Kaiser-Maximilian-Fenster von 1514 mit seinen frühen Renaissanceformen zu sehen, dessen Entwurf möglicherweise auf Albrecht Dürer (1471–1528) zurückgeht. Die heutigen Orgeln schuf 1975/1976 der Kölner Willi Peter (1907–1978). Er stattete die Hauptorgel mit 71 Registern auf drei Manualen und Pedal aus, die fahrbare Chororgel besitzt 12 Register auf einem Manual und Pedal.
Quellenangaben: Dehio Bayern I [Franken], 1999, S. 720–738; http://de.wikipedia.org/wiki/St._Sebald_%28N%C3%BCrnberg%29