St. Nicolai
Röbel/Müritz
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17207 Röbel/Müritz
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Architektur
Erbaut: 13.–14. Jahrhundert
Architekt:
Baustil: Spätromanik, Gotik
Beschreibung
Im letzten Drittel des 13. Jahrhunderts wurde der Hochaltar im Chor der Kirche geweiht, woraus die Fertigstellung dieses noch spätromanische Formen aufweisenden Bauteils geschlossen werden kann. Die dreischiffige frühgotische Backsteinhalle folgte wohl wenig später, ebenso die Anbauten an der Nordseite und südlich des Chores. Eine Neuweihe der Kirche ist für 1410 überliefert. Die Arbeiten am monumentalen Westturm, der vier Blendengiebel und einen achteckigen Spitzhelm besitzt, begannen möglicherweise bereits nach 1300 und wurden im 15. Jahrhundert vollendet. Charakteristisch für den Bau ist die additive Reihung der einzelnen Teile, die durch reich geschmückte Giebel ausgezeichnet sind. 1862–1869 fand eine umfangreiche Restaurierung statt, bei der die Turmhalle umgebaut und der südliche Anbau erneuert wurde. Eine letzte Sanierung konnte 2002 abgeschlossen werden.
Im ursprünglich flach gedeckten Langhaus wurde noch im Mittelalter ein Gewölbe eingezogen. Bei der Restaurierung des 19. Jahrhunderts entdeckte man bauzeitliche Wand- und Gewölbemalereien, die heute wieder weitgehend überdeckt sind. Vor der Dreifenstergruppe im Chor steht ein neogotischer Altaraufsatz von 1867/1869. Die Holzarbeit ist in Form einer Blendnische gestaltet, in deren Mitte sich ein Kruzifix befindet. Auch die Kanzel ist eine neugotische Arbeit des 19. Jahrhunderts. Das Chorgestühl mit Schnitzereien von 1519 stand ursprünglich im ehemaligen Dominikanerkloster von Röbel. Der Taufstein mit Rankenfries und Arkatur stammt noch aus dem 13. Jahrhundert. Bemerkenswert ist ferner die eiserne Grabplatte der Familie Kassubius aus dem Jahr 1673, die neben dem Wappen Evangelistensymbole aufweist. Die Werkstatt von Wilhelm Sauer (1831–1916) aus Frankfurt/Oder baute 1894 die Orgel ursprünglich für die Johanniskirche in Neubrandenburg. Das Instrument, das zwanzig Register auf zwei Manuale und Pedal besitzt, wurde 1993 in Röbel eingebaut.
Quellenangaben: Dehio Mecklenburg-Vorpommern, 2000, S. 455 f.; http://de.wikipedia.org/wiki/Nicolaikirche_%28R%C3%B6bel%29; http://www.heimat-mecklenburgische-seenplatte.de/kirchen/kirche-roeb/k-roebel-nic/kirche_nikolairoebel.htm; http://www.kirchentour.de/index.php?site=detail&ID=181