St. Michaelis

Hildesheim

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St. Michaelis
Michaelisplatz 2

31134 Hildesheim

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Architektur

Erbaut: Anfang 11. Jh., um 1200

Architekt:

Baustil: Ottonisch-Romanisch

Beschreibung

Die Kirche des von Bischof Bernward von Hildesheim (993–1022) gestifteten Benediktinerklosters gehört zu den bedeutendsten ottonischen Sakralbauten Mitteleuropas. Eine Grundsteinlegung der Basilika fand 1010 statt, 1015 wurde die Krypta geweiht. Weitere Teilweihen folgten, bis im Jahre 1033 Bischof Godehard von Hildesheim (1022–1038) die letzte Weihe vornahm. Es handelt sich um eine dreischiffige flachgedeckte Pfeilerbasilika mit Querhäusern im Osten und Westen, einem Staffelchor mit halbrunden Apsiden im Osten und einer großen halbrunden Westapsis mit Hallenkrypta. In der 2. Hälfte des 12. Jh. wurden die Langhaussäulen (mit Ausnahme der beiden nordöstlichen) ausgewechselt, nach 1197 in Folge der Heiligsprechung Bernwards die Krypta verlängert und umgebaut. Nach Bauschäden mussten 1650 der Ostchor und die Nebenapsiden abgebrochen werden, der östliche Vierungsturm stürzte ein. Es folgte 1667–69 ein Wiederaufbau. Im 19. Jh. erfolgten verschiedene Wiederherstellungsarbeiten und bis 1960 wurden Kriegsschäden beseitigt.

Beschreibung 2 ACF

Das Kircheninnere wird ganz von der vorromanischen und romanischen Architektursprache und der rekonstruierten mittelalterlichen Architekturfassung bestimmt. Ganz besonders hervorzuheben sind die nur teilweise erhaltenen westlichen Chorschranken mit figürlichen Stuckreliefs, die nach der Heiligsprechung Bernward entstanden, und die farbig bemalte Holzdecke des Mittelschiffs aus dem 1. Viertel des 13. Jh. Von der spätmittelalterlichen Ausstattung verdienen ein Schnitzaltar des frühen 16. Jh., ein Kruzifix aus der Zeit um 1500 mit um 1430 geschaffenen Assistenzfiguren, eine Beweinung Christi des 15. Jh. und das gotische Chorgestühl im Westen Erwähnung. Die Bronzetaufe schuf 1616 der ortsansässige Gießer Dietrich Mente. In der Krypta befindet sich der Sarkophag des Kirchenstifters, der in das 12. Jh. datiert wird. Die Grabplatte Bernwards mit fast vollplastischer gestalt entstand erst gegen 1360. Die Orgel aus dem Jahre 1999 stammt aus der Marburger Werkstatt von Gerhard Woehl. Die aus St. Michael stammende berühmte Christussäule – ein von zahlreichen figürlichen Reliefs bedeckte Triumphsäule aus Bronze – mit befindet sich seit 1893 im Hildesheimer Dom und hat während dessen Sanierung wieder in der Michaeliskirche Aufstellung gefunden.

Quellenangaben: Dehio Bremen–Niedersachsen, 1992, S. 723–727; http://de.wikipedia.org/wiki/St._Michael_(Hildesheim)

Ottonische Kirche St. Michael in Hildesheim. Foto: Heinz-Josef Lücking