St. Matthäus-Kirche
Berlin
Informationen
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10785 Berlin Tiergarten
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Website: https://stiftung-stmatthaeus.de
Architektur
Erbaut: 1845/46
Architekt: Friedrich August Stüler
Baustil: Neoromanisch
Beschreibung
Auf Anregung der großbürgerlichen Bewohner des Tiergartenviertels entstand 1844–1846 die Kirche als typischer Bau im Rundbogenstil der Berliner Schinkelschule. Den Entwurf hierzu fertigte Friedrich August Stüler (1800–1865) an. Es entstand eine dreischiffige Kirche, bei der jedes Schiff durch ein eigenes Satteldach abgeschlossen wurde. Im Norden fügte Stüler einen schlanken Mittelturm an, die Südfront wird durch die drei Apsiden geprägt. Die mit gelben Backstein verkleideten Wände erhalten durch rote Backsteinbänder eine charakteristische Gliederung. Im Zuge der nationalsozialistischen Stadtumgestaltung wurde die umgebende Bebauung abgerissen, auch die Kirche war vom Abbruch bedroht. Die Pläne kamen aufgrund des Zweiten Weltkrieges nicht zur Ausführung. In den letzten Kriegstagen stark zerstört, konnte 1956–1961 der Wiederaufbau erfolgen, der unter der Leitung von Paul Emmerich (1876–1958) und dessen Sohn Jürgen (1905–1993) stand. Das Äußere wurde dabei historisch getreu rekonstruiert, der Innenraum erhielt eine moderne Neugestaltung.
Im schlichten Inneren, das durch die Betonbinderkonstruktion geprägt ist, befinden sich mehrere besondere Ausstattungsstücke: ein spätmittelalterlicher Schmerzensmann aus der Riemenschneider-Werkstatt, der Kopf des „Afrikanischen Christus“ von Gerhard Marcks (1889–1981), fünf Glasfenster von Sigmund Hahn (1926–2009) in der Sakristei sowie ein Kruzifix von Gerhart Schreiter (1909–1974). Die Stiftung St. Matthäus als Kunst- und Kulturstiftung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz präsentiert hier zudem dauerhaft Werke zeitgenössischer Kunst.
Quellenangaben: Dehio Berlin, 2006, S. 178; Denkmaltopografie Berlin, Bezirk Mitte, Ortsteile Moabit, Hansaviertel und Tiergarten, 2005, S. 122–124; http://www.stiftung-stmatthaeus.de/die-kirche/