St. Marienkirche

Gransee

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St. Marienkirche
Kirchplatz

16775 Gransee

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Architektur

Erbaut: ca. 1285

Architekt:

Baustil: Gotik

Beschreibung

Die St. Marienkirche in Gransee, etwas 65 km nördlich des alten Berliner Zentrums, ist ein in sich geschlossen wirkender Hallenkirchenbau mit doppeltürmigem Westwerk als Querriegel zum eigentlichen Kirchenbau, der zugleich die älteste Bauphase der Kirche markiert. Eine erste Weihe dürfte um das Jahr 1285 erfolgt sein. In drei Abschnitten ist der Doppelturmaufbau in seiner Basis gut zu erkennen: die erste in sehr ebenmäßig geschlagenen Hausteinen, die zweite in deutlich unruhiger sichtbaren Schichten und die dritte in märkischem Backstein. An dieses Westwerk lehnte sich ein im 14. Jh. angefügter Basilikalbau in drei Schiffen, einem zentralen Mittelschiffbau sowie zwei offensichtlich deutlich geduckteren Seitenschiffen im Norden und im Süden. Um 1420 schon wurde diese ursprüngliche Basilika durch drei polygonale Apsiden erweitert sowie die Seitenschiffe soweit überformt, dass der Eindruck einer einheitlichen Hallenkirche im damaligen norddeutschen Zeitgeschmack entstehen konnte. Ein Queranbau von 1525 mit interessantem netzartig angedeutetem Obergeschossgewölbe diente einst als Annenkapelle. Inzwischen ist sie nach verschiedenen Überformungen infolge mehrerer Brandsanierungen völlig in die Marienkirche integriert. Die heutige Turmanlage ist verschiedenen Brandkatastrophen (besonders 1604 und 1711) geschuldet, denen die einst völlig symmetrischen Doppeltürme in ihren Haubenkonstruktionen zum Opfer fielen. Die südliche steinerne und somit ganz massive Barockhaube stammt von ca. 1648. Sie erstreckt sich über jenem Teil der Turmanlage, die bis heute den Glockenstuhl mit vier Glocken trägt. Ihre heutige Gestalt und Farbgebung erhielt die Marienkirche in den Jahren 1961 bis 1964 aufgrund sehr detaillierter denkmalspflegerischer Erhebungen, die seinerzeit durch das Denkmalspflegeinstitut Dresden vorgenommen worden waren.

Beschreibung 2 ACF

Im Zentrum steht ein Triumphkreuz aus sehr später gotischer Zeit (ca.1500) in weichem Stil mit sehr naturalistischer Darstellung der Corpora. Der heutige Altar geht in seinem Aufsatz auf einen Gildenaltar von etwa 1470 zurück. Gezeigt wird im Hauptbild der Kalvarienberg mit allegorischer Verknüpfung zur Zeitgeschichte. Weitere Reste gotischer Ausstattungselemente sind im südlichen Seitenschiff aufbewahrt. Aus dem einstigen Franziskanerkloster in Gransee stammt ein Altaraufsatz im nördlichen Seitenschiffe: eine gegenreformatorisch polemisierende „Annaselbdritt“. Aus dem Jahre 1573 ist eine (wohl erste) Orgel für die Marienkirche an ihrem noch heute festen Platz genannt, die nach schweren Beschädigungen 1744 und 1745 durch den Orgelbaumeister Joachim Wagner ein würdiges barockes Nachfolgerinstrument erhielt. Die drei großen Glocken wurden von Johann Jacobi im Jahre 1711/12 gegossen. Die dazu im Jahre 1723 nachgegossene vierte Glocke, ebenfalls von Jahann Jacobi, ist heute Teil einer Ausstellung von vasa sacra in der Marienkirche. Ersetzt wurde sie durch einen Bronzenachguss aus dem Jahre 1962 – eine volle Oktave tiefer gestimmt als ihre Vorgängerin- aus den bei Voruntersuchungen gefundenen Schmelzresten der alten Glocken.

Quellenangaben: Kirchengemeinde Gransee

St. Marienkirche Gransee: Blick von Nordost. Foto: Andreas Schoelzel

St. Marienkirche Gransee: Blick von Südost. Foto: Andreas Schoelzel

St. Marienkirche Gransee während des Konzertes 270 im Rahmen der Veranstaltung »366+1, Kirche klingt 2012« am 26.09.2012 – Mitwirkende Tobias Voß und Robert Unmuß (Studentenduo) Ulrike Schubach (Flöten), Liliane Gentz (Violine) Karin Weber (Violoncello), Rembert Kube (Gitarre), Elias Schmidtke (E-Bass), Sylvia Ohse (Keyboard, Orgel), Kantorei Gransee, Bläserchor Gransee, Leitung und Luther: Kreiskantor Martin Schubach. Foto: Andreas Schoelzel (www.schoelzel.net)