Der sehr ungewöhnliche Sakralbau geht auf eine spätgotische Hallenkirche mit polygonalem Chor zurück, aus der nach dem Einsturz von Gewölbepartien im Jahre 1791 bis 1795 unter Beibehaltung der Außenmauern zu einem klassizistischen Zentralbau umgestaltet wurde. Der spätgotische Glockenturm wurde 1807 abgetragen und 1873/74 durch einen hoch aufragenden neogotischen Westturm nach Plänen von Ernst Klingenberg (1830–1918) durch dessen Bruder Ludwig Klingenberg (1840–1924) ersetzt. Die hölzernen Innentreppen zu den Emporen wurden ab 1882 abgerissen und bis 1887 durch vier außen an den Ecken des Kirchenschiffs angefügte Treppentürme in neogotischen Formen mit spitzen Hauben ersetzt. Dabei sind auch die Außenmauern in neogotischen Formen mit Backstein verblendet worden. Der Westturm ist 1889–93 von Karl Börgemann reduziert und mit einem neuen Helm versehen worden.

Der Innenraum steht in vollkommenen Gegensatz zu dem Außenbau, indem in die rechteckige Saalkirche ein zweigeschossiger Rundbau in klassizistischen Formen eingestellt wurde, der von einer Kuppel mit zentralem Oberlicht überdeckt wird. Die ursprünglich im Westen befindliche Altarwand mit der Kanzel von 1797 sind 1966–71 bei der Umgestaltung nach Plänen von Dieter Oesterlen nach Osten umgesetzt worden. Die Orgel in modernem Prospekt über der Kanzel wurde 1972 von der Wilhelmshavener Firma Alfred Führer geschaffen. Von den Ausstattungsstücken sind weiterhin die 1794 in Rom geschaffenen Marmorbüsten des Grafen Anton Günther und des Herzogs Friedrich August, eine Marmorstatue des dornengekrönten Christus aus der Zeit um 1670 und mehrere Grabdenkmäler des späten 16. Jh. zu nennen.

Quellenangaben: Dehio Bremen–Niedersachsen, 1992, S. 1018–1020; http://de.wikipedia.org/wiki/Lambertikirche_(Oldenburg)