Die große fünfschiffige Backsteinkirche wurde als Ersatz für einen romanischen Vorgängerbau seit der zweiten Hälfte des 13. Jh. errichtet. Der Kernbau war zu Beginn des 14. Jh. vollendet, woraufhin seit der Mitte des 14. Jh. zahlreiche Erweiterungen erfolgten und vor allem die beiden äußeren Seitenschiffe aufgeführt wurden. 1380 ist eine neue Sakristei gebaut worden und um 1400 bis um 1425 ist der 1319 erstmals erwähnte imposante Turm vollendet worden.

Der spätmittelalterlich geprägte Innenraum der Hallenkirche mit gotischer Architekturfassung wird von dem großen Altarretabel von 1469–1485 im Osten und dem prächtigen, im Kern bereits 1551/53 geschaffen und 1634 sowie 1712–15 erweiterten Orgelprospekt im Westen bestimmt. In der Kirche befinden sich weitere spätgotische Altäre, so der Kreuzigungsaltar im nördlichen Nebenchor von 1520, der Kreuztragungsaltar in der Sakristei von 1536 sowie ein Baldachinaltar im nördlichen Außenschiff von 1510 und einer darin befindlichen Figur Johannes des Evangelisten aus der Mitte des 14. Jh. Bemerkenswert sind weiterhin das Chorgestühl aus der Zeit um 1420, das Bronzetaufbecken von 1540, ein Marienleuchter im nördlichen Seitenschiff von 1490, ein Kopfreliquiar der Hl. Caecilie aus der Zeit um 1300 (im Chor museal aufgestellt) und schließlich ein Verkündigungsrelief aus Sandstein von 1515 im nördlichen Nebenchor. Darüber hinaus sind zahlreiche Grabdenkmäler des 16.–18. Jh. und in der Sakristei spätgotische Schränke zu nennen.

Quellenangaben: Dehio Bremen–Niedersachsen, 1992, S. 875–878; http://de.wikipedia.org/wiki/St._Johannis_(L%C3%BCneburg); http://de.wikipedia.org/wiki/Orgeln_von_St._Johannis_(L%C3%BCneburg)