Die Pfarrkirche der Neustadt wurde 1513 gegründet und zwei Jahre später mit dem ebenfalls neu gestifteten Augustiner-Eremitenkloster verbunden. Der polygonale Ostchor mit Sakristei und Fürstenempore im Süden wurde 1514–16 errichtet. Mit der Auflösung des Klosters im Zuge der Reformation 1522/23 kam der Bau zum Erliegen und wurde erst 1585 mit der Errichtung von Langhaus, Westchor und Nordturm wieder aufgenommen und lt. Inschrift 1608 beendet. 1846–56 kam es zu einer umfassenden historistischen Erneuerung.

Das Innere der Kirche wird von der purifizierenden Umgestaltung mit der Beseitigung zahlreicher Ausstattungsstücke und einer Ausmalung von 1906/10 bestimmt. Der reich ornamentierten und figürlich bemalten Kassettendecke des einschiffigen Langhauses stehen die in Gips auf Holztonne aufgebrachten Gewölbe der beiden Chöre gegenüber. Von der reichen Ausstattung sind besonders der spätgotische Schnitzaltar mit einer Mondsichelmadonna von 1505/10, ein spätgotisches Kruzifix, Glasmalereien von 1514, die 1721 veränderte Kanzel von 1608, die hölzerne Taufe von 1622 sowie mehrere Grabdenkmäler des 16.–18. Jh. hervorzuheben. Die Orgel in historistischem Prospekt auf der Westempore ist ein Werk des ortsansässigen Orgelbauers Voigt aus dem Jahre 1852.

Quellenangaben: Dehio Sachsen-Anhalt II, 1999, S. 458–460; http://de.wikipedia.org/wiki/Augustinerkloster_St._Anna_(Eisleben); http://www.sachsen-anhalt-wiki.de/index.php/St._Annen_(Lutherstadt_Eisleben)