Im Jahre 1321 begann man, die ehemalige Karmelitenklosterkirche zu errichten. Aus dieser Zeit stammen der Chor und die südlich davon befindliche Große Sakristei. Die Goldschmiedekapelle nördlich des Chores wurde 1420 bis 1425 als Stiftung von Konrad und Afra Hirn errichtet. Die Kirche und der Kreuzgang wurden in den 60er Jahren des 15. Jahrhunderts wiederaufgebaut und das Kirchenschiff schließlich 1487 bis 1497 umgebaut und erweitert. Südlich der Fuggerkapelle im Westen entstand 1506 bis 1508 die Heilig-Grab-Kapelle. Der Turm entstand nach einem Entwurf von Elias Holl 1602. In der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde der Innenraum durch Andreas Schneidmann barockisiert. Die Lutherstiege ist als Gedenkstätte 1983 in den südlichen Nebenräumen der Kirche eingerichtet worden. Von außerordentlicher kunsthistorischer Bedeutung ist die 1509 bis 1512 erbaute und 1518 geweihte Fuggerkapelle im Westen der Kirche, bei der es sich um das »früheste und vollkommenste Denkmal der Renaissance auf deutschem Boden« handelt.

Die Ausstattung wird vor allem von einem neogotischen Altar aus der Memminger Werkstatt Leonhardt Vogts von 1898, der Kanzel von Heinrich Eichler aus Lippstadt von 1682/83 und zahlreichen Gemälden des 16. und 17. Jahrhunderts gebildet. Hervorzuheben sind das Predellenbild mit der Darstellung Christus als Kinderfreund von 1531/40 sowie die Bildnisse von Martin Luther und Kurfürst Friedrich dem Weißen, die alle aus der Werkstatt Lucas Cranachs d. Ä. stammen. In der Fuggerkapelle sind der ungemein qualitätvolle Altar des Augsburger Meisters Hans Daucher und mehrere Grabdenkmäler der Familie Fugger von Adolph Daucher hervorzuheben. Die Orgel wurde 1944 zerstört und durch Nachbildungen ersetzt.

Quellenangaben: Dehio Bayern III [Schwaben], 2008, S. 66–71