Pfarrkirche St. Marien

Güstrow

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Pfarrkirche St. Marien
Markt 6–30

18273 Güstrow

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Architektur

Erbaut: 13.–15. Jahrhundert, 1880–1883

Architekt: Georg Daniel (1829–1913)

Baustil: Gotik, Neogotik

Beschreibung

Erstmals wurde die Kirche im Jahr 1308 erwähnt. Die frühe Baugeschichte ist wenig bekannt, vermutlich kam es noch im 13. Jahrhundert zur Errichtung einer dreischiffigen Basilika, die man im 14. Jahrhundert zu einer Halle umbaute und um ein weiteres Nordseitenschiff erweiterte. Später fügte man die beiden südlichen Kapellen mit ihren Stufengiebeln an. 1503–1508 erfolgte die Wiederherstellung des Backsteinbaus nach einem Brand durch Blitzschlag, wobei ein weiteres Südseitenschiff hinzukam und die Sterngewölbe ausgeführt wurden. Der gedrungene Westturm erhielt zwischen 1653 und 1706 anstelle eines niedrigen Pyramidendaches eine barocke Turmhaube mit der offenen Laterne. Ihr heutiges Aussehen erhielt die Kirche mit geradem Ostschluss und den drei parallelen Satteldächern im Zuge eines vereinheitlichenden Umbaus 1880–1883, der unter Leitung des Neustrelitzer Hofbaurats Georg Daniel (1829–1913) stand. Dabei wurden die niedrigen äußeren Seitenschiffe abgerissen sowie das noch heute bestehende Südseitenschiff, die nördliche Langhausmauer und die beiden Nordkapellen neu errichtet.

Beschreibung 2 ACF

Das bedeutendste Ausstattungsstück im gewölbten Inneren ist der große Schnitzaltar aus der Brüsseler Werkstatt von Jan Bormann d. Jüngeren, der 1522 entstand. Im Zentrum steht eine figurenreiche Kreuzigungsdarstellung, flankiert von Szenen aus der Passion Christi. Die Außenseiten zeigen Gemälde, die dem Brüsseler Maler Bernard van Orley (1491/1492–1542) zugeschrieben werden. Die monumentale Triumphkreuzgruppe aus Eichenholz zwischen den Mittelschiffpfeilern stammt aus dem Jahr 1516 und wurde in einer mecklenburgischen Werkstatt gefertigt. An einem Pfeiler im südlichen Mittelschiff befindet sich ein Terrakottarelief mit einem »Engel der Hoffnung« von Ernst Barlach (1870–1938), das 1933 entstand. Reich mit Figuren geschmückt ist die Renaissance-Sandsteinkanzel von 1583. An der Unterseite der Orgelempore aus den 1760er Jahren ist ein Gemälde des Engelssturzes zu sehen, im spätbarocken Prospekt, das der Rostocker Paul Schmidt (1715/1716–1798) schuf, befindet sich heute eine Orgel der Firma Wilhelm Sauer aus Frankfurt/Oder mit 35 Registern auf drei Manualen und Pedal.

Quellenangaben: Hermanns, Ulrich: Mittelalterliche Stadtkirchen Mecklenburgs. Denkmalpflege und Bauwesen im 19. Jahrhundert. Schwerin 1996, S. 425-432; Dehio Mecklenburg-Vorpommern, 2000, S. 221-223; http://www.pfarrgemeinde-guestrow.de/; http://de.wikipedia.org/wiki/Pfarrkirche_St._Marien_%28G%C3%BCstrow%29;

Pfarrkirche St. Marien Güstrow. Foto: Reinhard Kirchner