Vom Vorgängerbau der von Graf Dietrich II. von Katlenburg gegründeten Kollegiatsstiftskirche aus der Zeit um 1100 haben sich keine Reste erhalten. Die heutige Kirche wurde als Hallenkirche mit Querhaus und polygonalem Chor seit dem späten 13. Jh. errichtet. Unter dem Chor und der Vierung befindet sich eine baueinheitlich aufgeführte zweischiffige Krypta. In der 1. Hälfte des 14. Jh. wurde die Thomaskapelle an den Nordquerarm angefügt, um 1360/80 die polygonale Heiligblut-Kapelle an den Südquerarm. Die östlichen Joche des Langhauses sind bis 1416 aufgeführt worden; die Einwölbung erfolgte 1434. Schließlich ist die nie vollendete Doppelturmfassade im Westen um 1500 angefangen worden. Erst 1735 ist auf dem Westturm in der heutigen Form aufgemauert und mit einer Haube versehen worden. 1863–66 erfolgte unter dem Architekten Heinrich Otto Wilsdorff eine Renovierung des Sakralbaus, der bei dieser Gelegenheit eine neogotische Ausstattung erhielt.

Das Innere der Kirche wird von der noch einer romanischen Auffassung verhafteten Pfeilerstellung und Kreuzrippenwölbung bestimmt. Die Prinzipalstücke wie Hochaltar, Kanzel, Orgelprospekt sowie ein Lesepult und das Gestühl im Kirchenschiff gehen auf den Hildesheimer Bildhauer Friedrich Küsthardt (1830–1900) zurück. Bemerkenswert ist ein inschriftlich in das Jahr 1288 datiertes neunsitziges Chorgestühl aus Eiche, ein spätgotischer Radleuchter von 1420 und die figural verzierte Bronzetaufe von 1427 sowie mehrere spätgotische geschnitzte Figuren aus den Jahren um 1500 und Grabdenkmäler des 15./16. Jh. In einer Vitrine werden Fundstücke aus dem Grab des Mainzer Bischofs Heinrich I. († 1153) gezeigt. Die Orgel aus dem Jahr 2008 stammt von Martin Hillebrand aus Altwarmbüchen.

Quellenangaben: Dehio Bremen–Niedersachsen, 1992, S. 429–431; http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCnsterkirche_St._Alexandri_(Einbeck); http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_K%C3%BCsthardt