Meißner Dom St. Johannis und St. Donatus
Meißen
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Architektur
Erbaut: 1250–1400, 1415–1446, 1521–24, 1904–08
Architekt: Arnold von Westfalen († 1480/81), Carl Schäfer (1844–1908)
Baustil: Gotik, Historismus
Beschreibung
Das heutige Gotteshaus als ehemaliger Hauptkirche des 968 gegründeten Bistums Meißen geht auf einen seit der Mitte des 13. Jh. aufgeführten Neubau zurück. Zunächst wurde das langgestreckte Chorpolygon errichtet, das 1268 nutzbar war. Unmittelbar anschließend folgten das Querhaus und das erste, noch basilikale Joch des südlichen Seitenschiffes. Nach einer Umplanung 1275 wurde bis weit in das 14. Jh. eine dreischiffige Hallenkirche errichtet. Die romanische Westpartie musste im 2. Viertel des 14. Jh. dem Neubau weichen. In den 80er-Jahren des 14. Jh. ist das letzte westliche Langhausjoch zwischen der neuen Turmpartie und den bereits stehenden Langhausjochen eingefügt worden. Der Kreuzgang hatte man bereits um 1270 südlich des Chores angefügt und die daran östlich anschließende Allerheiligenkapelle war 1396 vollendet. Der Westchor – die sogenannte Fürstenkapelle – wurde seit 1415 errichtet und erst 1446 vollendet. Die beiden Westtürme erhielten unter dem Baumeister Arnold von Westfalen ihr drittes Geschoss. 1521–24 wurde die → Georgskapelle im Winkel zwischen Westchor und Südwestturm als Grabkapelle für Herzog Georg den Bärtigen (1500–1539) angefügt. Die neogotischen Turmhelme von 1904–08 gehen auf Entwürfe des Baumeisters Carl Schäfer zurück.
Das Innere des Sakralbaus wird ganz wesentlich von der hochgotischen Architektursprache mit den Bündelpfeilern und den Kreuzrippengewölben bestimmt. Von der reichen Ausstattung sind insbesondere der Lettner von 1265/70 (mehrfach erweitert um 1360–1400), die frühgotischen Figuren des Naumburger Meisters aus der Zeit um 1270 in der achteckigen Vorhalle am südlichen Querhausarm, der Hauptaltar eines Cranach-Schülers von 1526, zwei hölzerne Ständer (heute Lesepult und Taufe) aus der Zeit um 1200 zu nennen. Von den zahlreichen Grabdenkmälern des 13.–18. Jh. sind insbesondere die des Markgrafen Wilhelm († 1407) und seiner Frau Elisabeth († 1400) im Hohen Chor, die der regierenden Kurfürsten und Herzöge des 15. und 16. Jh. in der Fürstenkapelle – und hier vor allem die Grabtumba Friedrich des Streitbaren († 1428) – hervorzuheben. Die Orgel in modernem Prospekt ist ein Werk der Bautzener Firma Eule aus dem Jahr 1984.
Quellenangaben: Dehio Dresden 1996, S. 558–572; http://de.wikipedia.org/wiki/Mei%C3%9Fner_Dom; http://de.wikipedia.org/wiki/Arnold_von_Westfalen; http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Sch%C3%A4fer