Marienkirche

Torgau

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Marienkirche
Wintergrüne 1

04860 Torgau

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Architektur

Erbaut: 13. bis 15. Jahrhundert

Architekt:

Baustil: Gotik

Beschreibung

Erstmals wurde die Kirche 1119 erwähnt, die westliche Doppelturmfront als ältester noch heute vorhandener Bauteil stammt im Wesentlichen aus dem ersten Drittel des 13. Jahrhunderts. In den letzten beiden Jahrzehnten des 14. Jahrhunderts begann die Errichtung der gotischen Hallenkirche mit dem polygonalen Langchor und den beiden Nebenchören. Die Wölbung des dreischiffigen Langhauses wurde nach 1463 und die des Chores nach 1479 vorgenommen. Um 1510 erfolgten schließlich der Anbau der Sakristei und wenig später der Bau der Westempore. Die Gewölbe des Chores und die Sakristei gehen wahrscheinlich auf dem Steimetzen und Baumeister Hans von Torgau (um 1450–nach 1520) zurück. Nach einem Brand 1747 kam es bis 1751 zur Erhöhung des Südwestturms. Eine Restaurierung in den Jahren 1967–1972 beseitigte die historistische Neufassung des Innenraums aus dem 19. Jahrhundert und versuchte, den spätmittelalterlichen Raumeindruck wiederherzustellen.

Beschreibung 2 ACF

Sein besonderes Gepräge entfaltet der Bau im weiten und hellen Innenraum, der die jüngeren Hallenkirchen in Obersachsen vorwegzunehmen scheint. Dem schlichten Kreuzrippengewölbe im Langhaus schließt sich im Langchor ein mit Rippen unterlegtes Zellennetzgewölbe an, dessen Schlusssteine farbig gefasste Halbfiguren aufweisen. Das wertvollste Ausstattungsstück der Kirche ist die Altartafel mit den 14 Nothelfern – einem bedeutenden Frühwerk von Lucas Cranach d. Älteren (1472–1553) aus den Jahren 1505/1506, das ursprünglich zusammen mit dem Grab der Herzogin Sophie von Sachsen (1481–1503) im Vorchor aufgestellt war. Die Grabplatte der Herzogin stammt aus der Nürnberger Werkstatt von Peter Vischer d. Älteren (um 1455–1529) und entstand wohl nach einem Entwurf von Jacopo de Barbari (1475–1516). Für den opulenten barocken Hauptaltar von 1694–1679 fertigte Giovanni Simonetti (1652–1716) den Entwurf an, die kelchförmige Taufe wurde 1693/1694 geschaffen. Von den Grabdenkmälern ist das der Katharina von Bora (1499–1552), der Frau Martin Luthers, besonders bemerkenswert. Die Firma Siegfried Schuster aus Zittau baute 1974–1982 die Orgel, welche 41 Register auf drei Manualen und Pedal besitzt.

Quellenangaben: Dehio Sachsen II, 1998, S. 949–953; Magirius, Heinrich: Marienkirche. In: Stockhausen, Tilmann 8Hg.): Torgau – Stadt der Renaissance. Dresden 2004, S. 59–69; http://de.wikipedia.org/wiki/Marienkirche_%28Torgau%29

Marienkirche Torgau

Marienkirche Torgau

Marienkirche Torgau

Marienkirche Torgau

Marienkirche Torgau: Epitaph Katharina von Bora

Marienkirche Torgau: »Vierzehn Nothelfer« von Lucas Cranach dem Älteren