Maria-Magdalena-Kirche
Putbus
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18581 Putbus Vilmnitz
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Architektur
Erbaut: vor 1300, 14. Jahrhundert
Architekt:
Baustil:
Beschreibung
Die Kirche Sankt-Maria-Magdalena-Kirche in Vilmnitz wurde erstmals im Mai 1249 als „Vylmenytze“ erwähnt und geht vermutlich auf Stoislaw I., einen Bruder des Fürsten von Rügen Jaromar I. (gestorben 1218) zurück. Sie steht auf einer Erhebung im Norden des kleinen Ortes und gliedert sich in einen dreigeschossigen quadratischen Turm, das Langhaus und einen rechteckig schließenden Chor im Osten. Der älteste Teil der Kirche ist der Chor mit der Sakristei, die noch romanische Elemente aus der Erbauungszeit aufweist. Das Langhaus stammt aus der Mitte des 14. Jahrhunderts und wurde im 15. Jahrhundert erneuert. Wenig später wurde der Turm vollendet. Spätestens seit dem Jahr 1351 wurde der Chor der Vilmnitzer Kirche auch als Begräbnisstätte der Familie von Putbus genutzt. Hier sind auch die Gründer der Stadt Putbus - Fürst Wilhelm Malte I. (1783–1854) und seine Ehefrau Sophie Friederike Wilhelmine Luise (1874–1860) - bestattet. Sie sind die letzten hier bestatteten Personen. Daneben befinden sich in der Kirche um 1730 aus Kalkstein gefertigte, reich verzierte Sarkophage von Malte Graf zu Putbus und seiner Gemahlin Magdalena Juliana.
Der Renaissance-Altar ist aus Sandstein errichtet und wurde 1603 von den Brüdern Erdmann, Ernst, Ludwig, Volkmar, Wolf und Philip von Putbus gestiftet. In der Predella findet sich in klassischer Form die Abendmahls-Szene, darüber in vollplastischer Darstellung die Kreuzigung und oben wieder reliefartig wie in der Predella die Begegnung zwischen Maria Magdalena und Jesus nach dessen Auferstehung. Seitlich neben der Kreuzigung und der Wiederbegegnung stehen die vier Evangelisten auf Konsolen. Der Stralsunder Hans Broder, der später auch in der Sankt-Johannes-Kirche in Schaprode tätig war, fertigte 1709 die Kanzel und den Beichtstuhl auf der Nordseite des Chores. Der Kanzelkorb wird von einer kräftigen Moses-Figur getragen. Die Felder des Korbes zeigen die vier Evangelisten mit ihren klassischen Attributen. Auf dem Schalldeckel finden sich figürliche Darstellungen der Tugenden. Die Kirche hatte wahrscheinlich schon zur Zeit des Barock eine Orgel auf der Westempore. Die heutige wurde 1886 von dem Stralsunder Orgelbauer Friedrich Albert Mehmel (1827–1888) gebaut und 1996 restauriert. Neben den großen Orgeln in der Sankt-Marien-Kirche in Greifswald (1866) und der Sankt-Jakobi-Kirche in Stralsund (1877) war Friedrich Albert Mehmel mehrfach auch auf Rügen tätig – so auch in Trent, Zudar und Zirkow. Die Sankt-Maria-Magdalena-Kirche Vilmnitz gehört gemeinsam mit der Sankt-Jacobi-Kirche Kasnevitz und der Schlosskirche Putbus zur evangelischen Kirchgemeinde Putbus in der Propstei Stralsund im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland. Vorher gehörte sie zum Kirchenkreis Stralsund der Pommerschen Evangelischen Kirche.
Quellenangaben: Dehio – Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Mecklenburg-Vorpommern / wikipedia.org