Kaiserdom St. Peter und Paul
Königslutter am Elm
Informationen
Kontakt
38154 Königslutter am Elm
Telefon: 0 53 53 91 22 02
E-Mail:
Website: https://kaiserdom-koenigslutter.de
Architektur
Erbaut: 1135
Architekt:
Baustil: Romanik
Beschreibung
Die im Jahre 1135 von Kaiser Lothar III. (1125–137) in dessen Beisein gestiftete Benediktinerabteikirche gehört zu den bedeutendsten romanischen Sakralbauten in Deutschland. Zunächst wurde die reich geschmückten und gewölbten Ostteile mit dem Staffelchor, halbrunder Hauptapsis und vier Nebenapsiden sowie dem Querhaus und den Ansätzen für ein gewölbtes Kirchenschiff und nicht zuletzt dem reich geschmückten nördlichen Kreuzgangflügel unter maßgeblicher Beteiligung norditalienischer Steinmetzen und Bildhauer ausgeführt (Nicolaus »von Ferrara«). Winkel- und Halbsäulen in den östlichen Seitenschiffjochen weisen auf die ursprüngliche Planung als durchgehend gewölbte Basilika hin. Nach einem Planwechsel sind das Langhaus mit Flachdecke und der Westbau entstanden. Die Einwölbung des Mittelschiffs und der Seitenschiffe erfolgte im 15. Jh. Nach einem Einsturz mussten die Mittelschiffsgewölbe 1640 erneuert werden.
Das Kircheninnere ist geprägt durch die farbenprächtigen Malereien, die auf der Grundlage spärlicher Reste der mittelalterlichen Farbfassung um 1890 nach Entwürfen von August von Essenwein (1831–1892) durch den Hofmaler Adolf Quensen (1851–1911) geschaffen worden sind. Sie stellen zusammen mit der zeitgleich entstandenen Ausstattung (Fenster, Leuchten, Altäre, Kanzel etc.) ein herausragendes Beispiel historistischer Denkmalpflege des 19. Jh. dar. Die romantische Orgel wurde 1892–95 von der Hannoveraner Firma Furtwängler & Hammer gebaut. Von der Ausstattung sind der steinerne Osterleuchter vom Ende des 12. Jh., der Spätrenaissancetaufstein von 1614 mit spätgotischer Taufschale aus Messing, das 1708 geschaffene Kaisergrabmal (anstelle der zerstörten frühgotischen Tumba, von der noch Reste vorhanden sind) sowie mehrere barocke Epitaphe besonders erwähnenswert. Im Kreuzgang finden sich zahlreiche Grabdenkmäler des 15. bis 18. Jh.
Quellenangaben: Dehio Bremen–Niedersachsen, 1992, S. 807–811; Tobias Henkel (Hrsg.): Kaiserdom Königslutter. Geschichte und Restaurierung. Mit Beiträgen von Norbert Bergmann, Gerold Dobler und Norbert H. Funke. Petersberg 2008; Hannes Böhringer und Arne Zerbst (Hrsg.): Die tätowierte Wand. Über Historismus in Königslutter. München 2009; Tobias Henkel (Hrsg.): Dem Mittelalter in die Augen geschaut. Der Kaiserdom zu Königslutter. Geschichte, Architektur, Bauskulptur und Malereien. Braunschweig 2010; Tobias Henkel (Hrsg.): „Nicht Ruh' im Grabe ließ man euch...“. Die letzte Heimat Kaiser Lothars III. im Spiegel naturwissenschaftlicher und historischer Forschungen. Braunschweig 2012; Norbert H. Funke: Begleiter durch den Kaiserdom. 2. Auflage, Braunschweig 2013; http://de.wikipedia.org/wiki/Kaiserdom_(K%C3%B6nigslutter)
Kaiserdom St. Peter und Paul Königslutter am Elm: Detail Jagdfries an der Chorapsis (Foto: Ralf Klöden)
Kaiserdom St. Peter und Paul Königslutter am Elm: Detail Jagdfries an der Chorapsis (Foto: Ralf Klöden)
Kaiserdom St. Peter und Paul Königslutter am Elm: Detail Jagdfries an der Chorapsis (Foto: Ralf Klöden)
Kaiserdom St. Peter und Paul Königslutter am Elm: Detail Jagdfries an der Chorapsis (Foto: Ralf Klöden)
Kaiserdom St. Peter und Paul Königslutter am Elm: Detail Jagdfries an der Chorapsis (Foto: Ralf Klöden)
Kaiserdom St. Peter und Paul Königslutter am Elm: Detail Jagdfries an der Chorapsis (Foto: Ralf Klöden)
Kaiserdom St. Peter und Paul Königslutter am Elm: Detail Jagdfries an der Chorapsis (Foto: Ralf Klöden)