Inselkirche Hiddensee
Kloster/Hiddensee
Informationen
Kontakt
18565 Kloster/Hiddensee
Telefon:
E-Mail:
Website:
Architektur
Erbaut:
Architekt:
Baustil:
Beschreibung
Die Inselkirche Hiddensee ist das letzte sichtbare Bauwerk aus der Zeit des Zisterzienserklosters und somit das älteste Gebäude der Insel Hiddensee. Um 1700 verlegte man den Kircheneingang von der West- auf die Südseite und errichtete einen kleinen Vorbau, der seither auch als Glockenstuhl dient.
In der nordöstlichen Ecke der Kirche, links neben dem Altar, befindet sich als ältestes Zeugnis aus der Klosterzeit die Grabplatte des Abtes Johannes Runnenberg († 1475). Gleich daneben ein Gedenkbild für den 1611 auf See gebliebenen Kaufmann Samuel Vöhsan. 1781/82 wurde die Kirche umgebaut. Die Fenster wurden vergrößert und die ursprünglich flache Decke durch ein Tonnengewölbe aus Holz ersetzt. Die Bemalung wurde 1922 durch den Maler, Schriftsteller und Puppenspieler Max Nikolaus Niemeier (1876–1934) ausgeführt, der den blauen Himmel über der Insel und die blühenden Heckenrosen als Vorbild nahm. Die Decke der Inselkirche ist weithin als »Hiddenseer Rosenhimmel« bekannt. Aus dem 18. Jahrhundert stammen die Empore und der typisch protestantische Kanzelaltar. Hinter den seitlichen Aufbauten des Altars fand man eine Inschrift, die jetzt auf einem Balken am Eingang zu lesen ist: »Der here do Ick em ersochte erhorde hei mi« (Der Herr, da ich ihn ersuchte, erhörte er mich.) Taufbecken und Taufengel kamen um 1750 in die Kirche. Ursprünglich konnte man den Engel zur Taufe herunterlassen. Die Jakobsmuschel als Taufschale in der rechten, einen Palmzweig in der linken Hand, ist er heute fest mit der Decke verbunden. Der hölzerne Taufständer ist noch heute in Benutzung. Nach alter Tradition werden alle Täuflinge mit frischem Ostseewasser getauft. Auf dem Inselfriedhof liegen neben den Menschen der Insel viele alljährlich wiederkehrende Besucher und Menschen, denen Hiddensee zur Wahlheimat wurde – und unter anderem der Nobelpreisträger Gerhart Hauptmann (1862–1946), der Regisseur und Gründungs-Intendant der Komischen Oper Berlin, Walter Felsenstein (1901–1975), und die berühmte Tanzpädagogin und Choreografin Gret Palucca (1902–1993).
Quellenangaben:
Inselkirche Hiddensee: Innenansicht mit Kanzel, Patronatsgestühl, Beichte (Foto: Klaus-Martin Bresgott)
Inselkirche Hiddensee: Grabplatte des Abtes Johannes Runnenberg († 1475, Foto: Klaus-Martin Bresgott)
Inselkirche Hiddensee: Friedhof, Grabtsein von Sabine Hirschberg, Mitglied der Widerstandsgruppe Weiße Rose, verstorben am 19.1.1943 (Foto: Klaus-Martin Bresgott)
Inselkirche Hiddensee: Friedhof, Grabtsein von Regisseur Walter Felsenstein (Foto: Klaus-Martin Bresgott)
Inselkirche Hiddensee: Friedhof, Grabtsein von Tanzpaedagogin Gret Palucca (Foto: Klaus-Martin Bresgott)
Inselkirche Hiddensee: Friedhof, Grabtsein von Literaturnobelpreisträger Gerhart Hauptmann (Foto: Klaus-Martin Bresgott)