Der Antoniter-Orden, der sich der Behandlung von Mutterkornvergiftungen widmete, errichtete für seine Kölner Niederlassung 1350 bis um 1380 die dreischiffige gotische Basilika mit polygonalem Chor. Gemäß dem Kirchenbau der Bettelorden ist sie von großer Schlichtheit geprägt. Nach der Auflösung des Klosters am Ende des 18. Jahrhunderts wurde es 1802 den Kölner Protestanten zugesprochen. Daraufhin leitete Ferdinand Franz Wallraf (1748–1834) bis 1805 den Umbau für den evangelischen Gottesdienst. Der weitgehenden Zerstörung der Kirche im Zweiten Weltkrieg folgte 1946–1952 der Wiederaufbau. 2011 fand die letzte umfangreiche Sanierung statt.

Im kreuzrippengewölbten Innenraum befindet sich heute ein romanischer Taufstein aus dem 12. Jahrhundert, den das Museum Schnütgen der Gemeinde zur Verfügung stellte. Darüber brachte man ein Kruzifix von Ernst Barlach (1870–1938) an, gegenüber steht dessen »Lehrenden Christus«. Zu den bedeutendsten Werken des Bildhauers gehört eine dritte Plastik in der Kirche: »Der Schwebende«, ein Zweitguss der Figur im Güstrower Dom. Die Firma Willi Peter in Köln-Mülheim schuf 1969 die Orgel, welche 2013 restauriert wurde.

Quellenangaben: Dehio Nordrhein-Westfalen I [Rheinland], S. 603 f.; http://de.wikipedia.org/wiki/Antoniterkirche_%28K%C3%B6ln%29; http://www.antonitercitykirche.de/