Helmut Striffler
1927–2015
Helmut Striffler
1927–2015
Helmut Striffler wurde am 1. Februar 1927 in Ludwigshafen m Rhein geboren. Sein ursprünglicher Berufswunsch war Flugzeugbauer. Nach dem Abitur 1947 arbeitete er zunächst als Maurer, bevor er 1949 ein Praktikum im Ingenieurbüro der Bauabteilung von BASF absolvierte. 1950 begann er an der Technischen Hochschule in Karlsruhe Architektur zu studieren – unter anderem bei Otto Ernst Schweizer (1890–1965) und Egon Eiermann (1904–1970). Während dieser Zeit besuchte er außerdem die Sommerkurse zum Kirchenbau bei Otto Bartning (1883–1959) an der Technischen Hochschule in Darmstadt. 1955 schloss er das Architekturstudium in Karlsruhe ab und war ab 1956 als freier Architekt mit Hauptbüro in Mannheim auf der seinem Geburtsort gegenüberliegenden Rheinseite tätig.
Bis etwa 1970 baute Helmut Striffler mehrere Kirchen – unter anderem 1959 die Trinitatiskirche in Mannheim, 1962 die Jona-Kirche in Mannheim-Blumenau, 1964 die Martin-Luther-Kirche in Ilvesheim, 1965 die Versöhnungskirche mit Gemeindehaus in Mannheim-Rheinau und 1964–1967 die Versöhnungskirche auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers in Dachau. Bereits 1952 hatte er zeitweilig gemeinsam mit Egon Eiermann die Matthäuskirche in Pforzheim gebaut, die mit der beispielhaften Verwendung von Trümmerschutt der zerstörten Stadt und der expressiven Formensprache zu den wichtigsten Kirchenneubauten der Nachkriegsmoderne in Deutschland zählt.
Von 1969 bis 1974 lehrte Helmut Striffler zunächst an der Technischen Hochschule in Hannover, anschließend bis zu seiner Emeritierung 1992 an der Technischen Hochschule in Darmstadt, wo er einst Otto Bartning hörte, als Professor für Entwurf und Gebäudekunde. Für sein Lebenswerk und seine wissenschaftlichen Verdienste in Forschung und Lehre wurde Helmut Striffler 2008 von der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus die Ehrendoktorwürde verliehen. Er starb am 2. Februar 2015 in Mannheim.