Die dreischiffige spätgotische Hallenkirche mit polygonalem Chor wurde unter Einbeziehung des hochmittelalterlichen Querwestturms als Nachfolgebau einer im 2. Viertel des 12. Jh. erbauten romanischen Saalkirche um 1428 bis 1443 aufgeführt. Vom Vorgängerbau ist die nachträglich um 1150/60 eingefügte Hallenkrypta, von der jedoch nur der südliche Teil fertiggestellt worden war, erhalten geblieben. Nach Einsturz des Westwerks 1660–69 Neubau eines quadratischen Turms durch Christoph Richter. Der neogotische Umbau der Kirche 1876–78 ist 1981–89 zugunsten des spätgotischen Raumbildes teilweise wieder rückgängig gemacht worden; lediglich die Sakristei im Süden wurde grundlegend in neogotischen Formen neu gestaltet. Die Kirche hat Bedeutung als Lutherort, weil der Reformator hier viermal predigte und zudem am 15. April 1523 hier den ersten evangelischen Prediger der Stadt, Dr. Wenzeslaus Link, mit einer Tochter des Altenburger Rechtsgelehrten Suicer verheiratete. Zudem wirkte an St. Bartholomäi mit Georg Spalatin (1484–1545) seit 1525 ein wichtiger Vertrauter Martin Luthers und der ernestinischen Kurfürsten.

Das Kircheninnere wird durch die spätgotische Gewölbearchitektur mit farbig hervorgehobenen Gliederungselementen bestimmt. Bemerkenswert ist die 1843 wiederentdeckte Krypta mit romanischem Bauschmuck. Das dreiteilige spätgotische Altarretabel aus der Zeit um 1500 entstammt einer Thüringer Werkstatt. Die übrige Ausstattung wurde im Zuge eines neogotischen Umbaus der Kirche angeschafft. Die Orgel in neogotischem Prospekt schuf der Weißenfelser Orgelbauer Friedrich Ladegast 1881/82.

Quellenangaben: Dehio Thüringen 2003, S. 10–12; H. Magirius, Der romanische Vorgängerbau der St. Barholomäi-Kirche in Altenburg..., Bau- und Bildkunst… Festschrift Edgar Lehmann 1989, S. 52–68; http://de.wikipedia.org/wiki/Bartholom%C3%A4ikirche_(Altenburg)