Wetzlarer Dom
Wetzlar
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35578 Wetzlar
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Architektur
Erbaut: 1170–1190, 1225/30 bis 1307, 1336–1360, um 1400, 1486–1490, 1946–1955
Architekt:
Baustil: Romanik, Gotik
Beschreibung
Ältester Teil der heutigen dreischiffigen Hallenkirche ist die vom gotischen Westbau umschlossene Doppelturmfront der 1170–90 errichteten Pfeilerbasilika. Seit dem Ende der 1220er Jahre wurde die Kirche bis in des ausgehende 15. Jh. sukzessive umgebaut und nie vollendet. Zunächst brach man die romanischen Ostteile ab und ersetzte sie bis 1241 durch einen polygonalen Langchor mit Nebenkapellen. In der Mitte des 13. Jh. entstand das Querhaus und anschließend in mehreren Bauetappen bis 1307 das Langhaus. Das Untergeschoss des Westbaus ist ein Werk der Jahre von 1336 bis 1360. In den Jahrzehnten um 1400 wurde der Südturm erhöht; dessen 3. Geschoss entstand erst 1486/90. Da das Langhaus nie vollendet wurde, hat sich im sog. Heidenhof der Westabschluss des romanischen Vorgängerbaus bis heute erhalten. Neben verschiedenen Erneuerungsarbeiten im 19. und frühen 20. Jh. sind vor allem die schweren Kriegszerstörungen im östlichen Teil der Kirche zu nennen, die 1946–55 beseitigt worden sind.
Das Kircheninnere wird vor allem vom gotischen Rippengewölbe mit farbig hervorgehobenen Architekturgliedern bestimmt (im Chor aus der Zeit nach 1945). Die Architekturfassung mit weißen Fugen und vergoldeten Kapitellen ist eine befundorientierte Rekonstruktion von 1989. Zu erwähnen sind weitere kleine Wandmalereien des 14. und 15. Jh. Der Lettner aus dem 2. Viertel des 14. Jh. ist 1945 zerstört worden; Reste werden im Heidenhof aufbewahrt. Die Taufe aus Basalt entstammt dem 12. Jh., die spätgotische Triumphkreuzgruppe dem Ende des 15. Jh., das überlebensgroße Vesperbild in der Johanniskapelle der Zeit um 1370/80, die Mondsichelmadonna im Chor den Jahren um 1460 und die Kanzel dem Beginn des 18. Jh. Neben weiteren spätgotischen Figuren wie einem kreuztragenden Christus und einem Marianum sind die Figuren des Südportals von 1260/70 an verschiedenen Stellen der Kirche besonders zu erwähnen. Weiterhin verdienen zahlreiche Grabdenkmäler aus dem Zeitraum zwischen um 1300 und 1802 Aufmerksamkeit. Die Orgel in modernem Prospekt schuf der Hamburger Orgelbauer Rudolf von Beckerath 1953–55.
Quellenangaben: Dehio Hessen I – Gießen-Kassel, 2008, S. 949–958; http://de.wikipedia.org/wiki/Wetzlarer_Dom