Im 13. Jahrhundert entstand die Kirche als romanischer Feldsteinsaal. Um 1620 erfolgte ein von Oleke von Saldern (gest. 1622), Witwe von Albrecht VI. von der Schulenburg, initiierter tiefgreifender Umbau im Stil des Manierismus, dem Übergang von Renaissance zum Barock. Dabei entstanden die Schweifgiebel, die Fenster wurden vergrößert und der Wendelstein angefügt. Die Portale versah man mit einer architektonischen Rahmung, die Nordtür besitzt reich geschnitzte Flügel. Ein polygonaler Dachturm mit geschweifter Haube bekrönt den Bau.

Der von einer reich gezierten Kassettendecke abgeschlossene Innenraum beeindruckt durch seine geschlossene, in Holz ausgeführte manieristische Ausstattung. Die Westempore mit ihrer prächtigen Schauwand diente der Gutsherrschaft als Loge. Den Altarraum trennt eine filigrane Schranke ab, die von einem Kruzifix bekrönt wird. In der Mitte des Schiffs steht die Taufe, über der ein reich verzierter Baldachin schwebt. Die Kanzel mit ihrem polygonalen Korb datiert 1621. Im farbig gefassten Altaraufsatz aus Holz befindet sich eine Darstellung der Auferstehung, die erst in jüngerer Zeit nach Osterwohle kam. Grabsteine und ein Holzepitaph verweisen auf die ehemalige Nutzung als Herrschaftskirche.

Quellenangaben: Dehio Sachsen-Anhalt I [Regierungsbezirk Magdeburg], 2002, S. 689 f.; https://de.wikipedia.org/wiki/Dorfkirche_Osterwohle