Die dreischiffige Stufenhallenkirche aus Backstein mit polygonalem Dreiapsidenschluss und hoch aufragendem Westturm wurde seit dem 13. Jh. in der heutigen Form errichtet. Ältester Teil sind die vier westlichen Langhausjoche. Ende des 13. Jh. erfolgte eine Umgestaltung zu einer stufenhalle, indem vor allem die Mittelschiffswände erhöht wurden. Danach wurde im Osten ein weiteres Joch angefügt und der Chor aufgeführt; die Chorweihe ist für 1334 bezeugt. Der Unterbau des Turmes stammt ebenfalls noch aus dem 13. Jh. Dieser sollte um 1300 zu einer Doppelturmanlage umgebaut werden, was aber nicht beendet wurde. Das Obergeschoss ist 1636 erneuert worden. Seit etwa 1335 waren im Süden und Norden Kapellen angebaut worden; die zweigeschossige Sakristei mit polygonalem Schluss im Süden wurde um 1400 erbaut.

Das Innere wird von der gotischen Gewölbearchitektur und der rekonstruierten Ausmalung aus dem 2. Viertel des 14. Jh. dominiert. Den Hochaltar schuf 1717 Hieronymus Hassenberg, die Bronzetaufe goss 1466 Claus Grude und die Kanzel schuf 1667/68 J. J. Budde. Bemerkenswert sind weiterhin der sog. Brömbse-Altar aus Sandstein aus der Zeit um 1500, ein gemaltes Triptychon des frühen 16. Jh., mehrere spätgotische Gestühle des 15. und 16. Jh. und zahlreiche Grabdenkmäler des 16–18. Jh. Die Hauptorgel entstand im Laufe mehrerer Jahrhundert: Älteste Teile stammen von 1465/66, der gotische Prospekt von 1504, ein Rückpositiv wurde 1573 hinzugefügt und 1671/73 erfolgte eine grundlegende Erweiterung. Ein weiterer Umbau erfolgte 1739–43 und auch im 20. Jh. kam es zu mehreren Umbauten. Die Kleine Orgel in spätgotischem Prospekt wurde als Schwalbennestorgel 1467–1515 an der Nordwand errichtet. Das Werk wurde 1636/37 durch Friederich Stellwagen umgebaut und erweitert. Im 19. und 20. Jh. kam es zu mehrfachen Veränderungen.

Quellenangaben: Dehio Hamburg–Schleswig-Holstein, 1994, S. 469–476; http://de.wikipedia.org/wiki/Jakobikirche_(L%C3%BCbeck); http://de.wikipedia.org/wiki/Orgeln_der_Jakobikirche_(L%C3%BCbeck)